LUDWIGSHAFEN. In der Eventfachschule Ludwigshafen startete gestern das Projekt „Flaschen sammeln, Gutes tun“. Dabei werden Pfandflaschen zusammengetragen, die Kunststoffdeckel gesammelt und an einen Wertstoffhof verkauft. Mit diesem Erlös unterstützen die Jugendlichen das Programm „End Polio Now“ mit dem weltweiten Vorhaben „Dass kein Kind mehr an Kinderlähmung erkranken soll“.
Initiatorin des Projekts ist die Fachschülerin Nadja Schoen, die von ihren zehn Mitschülern der Abschlussklasse unterstützt wird. Diese haben wiederum ihre eigenen Projekte, aber alle helfen sich gegenseitig. Schoen erklärt, dass mit 500 Flaschendeckeln eine Polio-Impfung finanziert werden könne. Sie rechnet mit rund 50 täglich abgegebenen Flaschen, was etwa zehn Euro Pfand entspricht. Die Kunststoffdeckel sollen bei passender Gelegenheit im Wertstoffhof abgegeben werden – also bei Autofahrten, die sowieso gemacht werden.
Werbevideo und Imagefilm
Zum Auftakt gab es eine Tombola mit Preisen, die Sponsoren gestiftet hatten, um die Aktion an der Schule bekannt zu machen. Nadja Schoen hat das Ziel, dass diese noch lange unter der Regie von Eventfachschülern weiterläuft, auch nach ihrem Abschluss. Die ausgebildete Hotelfachfrau (21) aus Bad Dürkheim möchte nach ihrer zweijährigen Weiterbildung an der Fachhochschule gerne Festivals leiten – entweder in München oder in der Region um Ludwigshafen.
An der Fachschule laufen weitere Projekte, beispielsweise die Optimierung und Vernetzung der Online-Kommunikation über die Webseite und Social Media Plattformen. Dafür sollen etwa Werbeanzeigen auf den Social-Media-Kanälen geschaltet werden. Es wurden bereits entsprechende Fotos gemacht sowie Werbevideos und ein Image-Film gedreht.
Ein anderes Projekt befasst sich mit Auftritten der Fachschule bei Ausbildungs- und Berufsinformationsmessen. Ein neuer Messestand wird gestaltet und Veranstaltungen werden besucht. Zusätzlich wird die Fachschule in anderen Berufsschulen über Radiosender und bei der Agentur für Arbeit beworben.
Der Oberstudiendirektor der Berufsbildenden Schule Technik II, Hubert Boßle, erklärt, dass der Weiterbildungsgang der Eventfachschule fast auf Bachelor-Niveau sei. Meist würden Schüler Aktionen im Gastronomie-Bereich organisieren, wie beispielsweise Krimi-Dinner, Hochzeiten oder den Jahresball der Bürgerstiftung. Dies mit dem Wohltätigkeitsaspekt, weil die Schule keine Konkurrenz zu Anbietern der Privatwirtschaft sein dürfe. Die Weiterbildung sei nicht nur kostenlos, sie werde sogar teilweise gefördert. Voraussetzung sind bestimmte absolvierte Ausbildungen. Der zweite stellvertretende Schulleiter Gerhard Peiter betont, dass die Aktionen der Jugendlichen ein „Aushängeschild für die Schule“ seien.
© Mannheimer Morgen, Freitag, 08.02.2019