Anna-Maria Löffler hat Sensationelles für ihren Heimatort Haßloch erreicht: Dank ihr ist das Großdorf nun erstmals zum Sitz der Pfälzischen Weinkönigin geworden. Die 23-Jährige, die dafür am Wochenende gebührend gefeiert wurde, ist als Weinhoheit geradezu ein „Senkrechtstarter“.
Neustadt/Hassloch. Anna-Maria Löffler stammt weder aus einem Weingut, noch hat sie bisher eine berufliche Ausbildung in der Branche. Erfahrungen mit Auftritten als „gekrönte Werberin“ für den Rebensaft konnte sie für ihre künftigen Aufgaben als höchste Repräsentantin der Pfälzer Winzer ebenfalls bislang nicht sammeln – sie war nie eine örtliche oder regionale Weinprinzessin, anders als ihre drei Mitbewerberinnen um das Majestätenamt. Zweifellos jedoch hat die junge Hotelfachfrau aus Haßloch das Zeug dafür: Trotz der überaus starken Konkurrenz gewann sie den Wettstreit um die Nachfolge der Mußbacherin Meike Klohr am Freitagabend im Neustadter Saalbau bereits im ersten Wahlgang, glänzte dabei mit erstaunlichen Fachkenntnissen und natürlicher Ausstrahlung.
„Ich möchte gerne viele Menschen für die Pfalz und den Pfälzer Wein begeistern“, erklärt Anna-Maria Löffler, warum sie zu der Wahl angetreten war. Dass ihr dies wirklich eine Herzensangelegenheit ist, merkt man ihr an. Wie gut die frisch gekürte Hoheit auf Leute zugehen kann und wie locker sie ins Gespräch mit ihnen kommt, zeigte sie bereits am Samstagvormittag bei einem Empfang, der ihr vorm Rathaus ihres Heimatortes bereitet wurde. An einem Ausschankstand überraschte dort der Verein „Leisböhler Weinkultur Haßloch“ mit einem in limitierter Auflage von ihm ausgegebenen „Königinnenwein“.
Wie gut die frisch gekürte Hoheit auf Leute zugehen kann und wie locker sie ins Gespräch mit ihnen kommt, zeigte sie bereits am Samstagvormittag bei einem Empfang, der ihr auf dem Platz vorm Rathaus ihres Heimatortes bereitet wurde. An einem Ausschankstand überraschte dort der Verein „Leisböhler Weinkultur Haßloch“ mit einem in limitierter Auflage von ihm ausgegebenen „Königinnenwein“.
Die Idee dazu hatte die Vereinigung, die sich für die einzige Weinlage des Großdorfes engagiert – die seit 2008 als Einzellage „Haßlocher Leisböhl“ ausgewiesen ist – quasi über Nacht umgesetzt: Ruckzuck wurden 250 Flaschen 2018er Weißburgunder mit für den Fall des Falles vorbereiteten Etiketten beklebt, die ein Bild von Anna ziert. Fröhlich signierte diese auf Wunsch erfreuter Abnehmer eine Menge davon – und gewann durch ihr ansteckendes Lachen sicher noch viele weitere neue Sympathien.
Wie der „Leisböhl-Verein“ liefert auch Anna-Maria Löffler ein gutes Beispiel dafür, dass man Begeisterung für Wein auch entwickeln kann, wenn man nicht in einer typischen Weinbaugemeinde wohnt. Die vielseitig interessierte Haßlocherin hat sich ihr beeindruckendes Weinwissen bisher vorwiegend selbst angeeignet. Durch ihre Ausbildung im Internationalen Hotelmanagement, die sie im Sommer bei der BASF abgeschlossen hat, ist sie freilich teils auch mit der Materie vertraut. Zudem hat sie sich zur Deutschen Weinberatein schulen lassen und ist in einem Nebenjob beim Deidesheimer Weingut von Winning tätig im Verkauf und bei Kellerführungen. In diesem VDP-Betrieb hat sie gerade außerdem ein Praktikum absolviert, um sich auf ihr Mitte des Monats beginnendes Studium vorzubereiten: Sie wird an der Hochschule Geisenheim Internationale Weinwirtschaft studieren – und dies komplett in Englisch.
Die wortgewandte Powerfrau ist nämlich auch ein Sprachtalent. Außer Englisch kann sie Französisch und Spanisch, hat zudem Latein gelernt – und befasst sich derzeit mit Chinesisch. Trotz ihrer Bodenständigkeit ist die neue Weinkönigin auch sehr weltoffen und reiselustig – und lernt gerne andere Kulturen kennen. So war sie auch schon als Au-pair in Spanien und Chile, und ihren Führerschein hat sie während eines Austauschjahres in Irland gemacht. „Wenn man mal was anderes gesehen hat, weiß man die Heimat noch mehr zu schätzen“, betont sie jedoch.
Die Pfalz ist für sie – die auch gerne kocht – ein „wahres Paradies für Genießer“. Als Weinkönigin möchte sie, außer ihre „Leidenschaft für den Wein weiterzutragen“, ebenso „ein Bewusstsein schaffen für die Vielfalt der Pfalz, nicht nur als Naturlandschaft, sondern auch als Region der Genussmittel“. Wichtig ist ihr zudem, alle Bereiche davon zu vertreten. Wozu übrigens anzumerken ist, dass sie auch einen persönlichen Bezug zur Südpfalz hat: Anna-Maria Löffler ist in Göcklingen geboren, hat dort bis zum Einschulungsalter gelebt und später ihr Abitur in Landau gemacht.
Auf ihr Amtsjahr mit zahlreichen Terminen im Dienste der Pfalzwein-Weinwerbung freut sie sich riesig. Und dabei auch auf die Zusammenarbeit mit Christina Fischer (Göcklingen), Tamara Fränzle (Meckenheim) und Rosa Rummel (Landau-Nußdorf), die bei der Wahl zwar nicht siegten, aber durch ihre Krönung zu Pfälzischen Weinprinzessinnen dennoch ebenfalls Titelgewinnerinnen sind.
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Download: Stadtanzeiger, Wochenblatt, 10.10.2019: Weinhoheit mit Herz
Download: Stadtanzeiger, Wochenblatt, 24.10.2019: Interview der Woche
BBS Technik 2 gratuliert Frau Anna-Maria Löffler aus Haßloch recht herzlich!
Frau Anna-Maria Löffler war bis zum Sommer 2019 Schülerin der BBS Technik 2 in der Klasse: Hfz 16!