Über 200 Schüler der BBS Technik 2 setzen sich mit einer Ausstellung für Menschenrechte ein – An Deklaration im Dezember 1948 erinnert
Am 10. Dezember ist weltweit der Tag der Menschenrechte begangen worden. Er erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen 1948. An der Berufsbildenden Schule (BBS) Technik 2 in Ludwigshafen findet zu diesem Anlass eine Ausstellung von über 200 Schülerwerken zum Thema Menschenrechte statt.
Rainer Richter ist seit 13 Jahren Schulsozialarbeiter an der BBS Technik 2. Zusammen mit einem Kollegen ist er hier für 3200 Schüler zuständig. Zum „Tag der Menschenrechte“ hat er ein Kunstprojekt ins Leben gerufen und ist sichtlich stolz auf die über 200 Schülerinnen und Schüler, die freiwillig eine Idee für Menschenrechte umgesetzt haben. Die Geländer der Treppenaufgänge sind seit vergangener Woche mit selbst gestalteten Plakaten geschmückt. „Der Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht. Ich bestehe zu 80 Prozent aus Wasser“ ist da zu lesen oder „Ich respektiere die Meinung anderer“. Im Erdgeschoss haben sich etwa 150 Schüler versammelt, um der Ausstellungseröffnung am Freitag beizuwohnen.
Schulleiter Hubert Boßle erinnerte daran, dass die Menschenrechte 1948 nach einem „schlimmen Krieg“ deklariert wurden und deren Einhaltung noch immer nicht selbstverständlich sei. Projektleiter Rainer Richter, in blauer Arbeitshose, Karohemd und Pullover bedankte sich für die hohe Beteiligung der Schüler an dem Kunstprojekt. Für Menschenrechte aktiv geworden sind Schüler aus der Berufsvorbereitung, also schulpflichtige Schüler ohne Schulabschluss, Berufsfachschulklassen, also Schüler mit Schulabschluss aber bisher ohne Lehrstelle und vier Schulklassen mit Sprachanfängern und Flüchtlingen.
Alle jungen Künstler sind im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. Sie heißen Kürsat, Alex, Cihat, Nerjivane oder Sascha. Vielfältiger kann eine Gruppe junger Menschen mit Wurzeln in alle Teile der Welt kaum sein. So wundert es nicht, dass auch die Einfälle und Ideen zum Thema unterschiedlich sind. Neun junge Männer demonstrieren mit gleich gestalteten Schildern für „Meinungsfreiheit“ und „Bewegungsfreiheit“. Unter dem Titel Köpfe und Meinungen sind starke Fotografien von Schülerköpfen vor schwarzem Hintergrund zu sehen, junge Männer und Frauen, die handschriftlich oder in klaren Druckbuchstaben für das Recht auf Nahrung für alle Menschen oder gegen Menschenhandel und Sklaverei aussprechen. Ein selbst produzierter Kurzfilm wird gezeigt, bei dem die Schüler offensichtlich Spaß daran hatten, im Stile von Youtube-Videos Missstände in der Welt nachzustellen, um sich anschließend mit der Abbildung einer blauen Hand oder Friedenstaube gegen diese Missstände auszusprechen. Darunter ein selbst produziertes Puzzle, ein Mobilé, ein Memoryspiel, eine Weltkarte, die die globale Einhaltung der Menschenrechte abbildet und ein plastischer Lebensbaum, von Menschenrechtsverletzungen bedroht. Schön auch der Einfall, einen verdeckten Spiegel aufzuhängen mit der Aufschrift „Wer kann was tun für Menschenrechte? Wer mutig ist, kann nachschauen“.
„Mit einem solchen Engagement der Schüler hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet “, lobt Rainer Richter das Engagement und die schulübergreifende verbindende Wirkung des Menschenrechts-Projektes. (css)
Rheinpfalz, 14.12.2015