Raus aus der Schule, rauf auf den Tennisplatz!
So lautete die Devise für drei Schulklassen in den Sommerwochen vor den Ferien! Zusammen mit den Fachlehrern Dieter Bender und Paul Goertz aus Abteilung 2 schnappten sich die Schüler aus dem Berufsvorbereitungsjahr (Arbeitswelt-Klasse 16a, BVJ 16 f) und der Berufsfachschule 1 Bau 16 nicht etwa Tennisschläger und Ball, sondern Holz, Hammer und weiteres Werkzeug!
Als außerschulischer Lernort bot sich der Tennisplatz des TC Oppau an, der dringend eine Überdachung für den Wartebereich der Teams aus dem Verein benötigte. Ein idealer Ort also, um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Dass bei solchen Projekten auch mal die Fetzen fliegen und Konflikte offen, unmittelbar und lautstark ausgetragen werden, versteht sich. Wichtig bleibt es am Ende doch, nicht aus dem Blick zu verlieren, dass unterschiedliche Lösungsansätze zu einer gemeinsamen Idee der Sache führen müssen.
Dass dies gelungen ist, zeigt das Erfolgserlebnis aus Holz!
Unterschiedliche Motivationen und (Finger-)Fertigkeiten so zusammen zu bringen, dass die Puste nicht ausgeht und alle bei der Sache bleiben, das braucht Fingerspitzengefühl und einen Blick fürs Ganze und fürs Detail, das Bender und Goertz bei praktischen Projekten wie diesen jährlich wieder neu beweisen. Aufgaben, die im Klassensaal oft trocken und langweilig wirken, entwickeln unter freiem Himmel vor Ort plötzlich eine ganz neue Relevanz. Ist die Matheaufgabe nicht richtig gelöst, kann das die Holzbalken schnell mal ins Rutschen und Kippen bringen. Schlagartig ist dann allen klar, dass es auf der Baustelle auf jeden Zentimeter ankommt.
Und nicht nur das, es kommt auf jeden Einzelnen an! Der eine hat die Power, um Balken zu stemmen, der nächste den Blick fürs richtige Werkzeug, der Dritte hält die Gruppe zusammen und spricht das Klima untereinander an und der nächste löst lieber Aufgaben in der Theorie und dies verlässlich und genau.
Zu lernen, dass man in Gemeinschaft zum Ziel kommt und am Ende sieht, was man geschafft hat, das ist auch der Abteilungsleitung wichtig und das kennen viele der beteiligten Schüler nicht. Sie haben in ihrem Leben bisher selten die Erfahrung gemacht, dass sie gebraucht werden und dass es wichtig ist, dass sie da sind und mit anpacken.
Anja Schlösser und Markus Bergner ermöglichen und unterstützen solche Projekte daher gerne, auch wenn das für die Organisation des Schulalltages einige Verschiebungen mit sich bringt.
Letzter Baustein im Projekt war natürlich auch die körperliche Stärkung! Vereinsmitglieder des TC Oppau waren zur Stelle, wenn es hieß, hungrige Mägen zu füllen! Es flossen viele Liter kalte Getränke an den heißen schweißtreibenden Tagen und manch älteres Vereinsmitglied nutzte den Kontakt zur jungen Generation, um Alltagsprobleme am Handy oder anderen technischen Geräten zu lösen! Also nebenbei auch noch ein gewinnbringender Beitrag zur intergenerativen Verständigung!
Das muss gefeiert werden! Als Dankeschön gab es Tennisstunden für die beteiligten Schüler und ein großes Grillfest nach getaner Arbeit!
Wir als Schulgemeinschaft danken für das Engagement aller Beteiligten außerhalb unserer vier Wände!
verfasst von: K. Bartels