Wie kam es zu diesem Projekt?
Durch das Vorstellen einiger Werkstücke meines Techniklehrers Herrn Bertram in einer der Technikstunden durfte die gesamte Klasse entscheiden, welches Projekt wir anfangen und bearbeiten möchten. Die Mehrheit der Schüler entschied sich für das Projekt „Die Stehleuchte“.

Wieso und weshalb eine Stehleuchte?
Wir entschieden uns für die Stehleuchte, da eine Stehleuchte als eine sehr gute Lichtquelle benutzt werden kann, sie ist leicht zu transportieren, praktisch zu verstauen oder auch als Dekoration zu verwenden. Und falls ein Leuchtmittel einmal den Geist aufgeben sollte, ist im Baumarkt für wenig Geld schnell wieder ein neues Leuchtmittel gekauft. Bei vielen Schülern hat genau solch eine Stehleuchte am Schreibtisch gefehlt!

Da ich mir mein Zimmer mit meinem älteren Bruder teile, der leider ziemlich früh – aus beruflichen Gründen – schlafen gehen muss, bietet mir die Stehleuchte des Öfteren große Vorteile. Die Vorteile bestehen darin, dass ich unter dieser Stehleuchte unsere Schullektüre ,,Ins Nordlicht blicken’’ lesen kann und oftmals auch meine Hausaufgaben erledige. Falls ich einmal auf der Couch liege, kann ich die Stehleuchte mit einer Handbewegung ausknipsen und muss nicht extra an den Lichtschalter laufen.

Wir freuten uns nun darauf, etwas Sinnvolles zu bauen und nichts, was nach langer Arbeit in den Mülleimer geworfen wird.

Die einzelnen Arbeitsschritte wurden im Verlauf immer interessanter. Durch die Einzelarbeit am Werkstück fing ich an, Eigeninitiative zu entwickeln und – falls doch einmal Fragen entstanden sind –  hat man sie geschickt im Team zusammen gelöst.

Wie stellt man eine Stehleuchte her?
In den ersten Stunden wurden wir von unserem Lehrer in die Werkstatt eingewiesen. Hier wurde uns von der Handhabung der Geräte bis hin zu den Schutzmaßnahmen, die in der Werkstatt herrschen, alles genau erklärt. Zu der Einweisung gehörte, uns auch zu zeigen, wo sich das Lager mit den Werkzeugen befindet. Mit großem Interesse folgten wir Herrn Bertram und unterhielten uns über die einzelnen Werkzeuge und Stationen, in denen später unsere Projekte entstanden sind. Zuerst zeichneten wir Skizzen und Umrisse auf ein leeres Blatt Papier, überlegten uns, welche Farbe unsere Stehleuchte haben könnte und suchten uns einen Buchstaben aus, aus dem die Leuchte bestehen soll. Nachdem die Skizze fertig gezeichnet worden war, bekam jeder Schüler seine Materialien wie zum Beispiel Holzstücke, aus denen wir unseren Buchstaben anfertigen sollten.

Die Vorbereitung bestand darin, an den einzelnen Holzstücken Markierungen zu setzen, in denen man anschließend sägen (Halbkreis) und mit einem 6er-Bohrer bohren musste – die 2 Gewindestangen, die benötigt wurden, hatten die Maße: 400 mm. Danach gestalteten wir in unserem Klassenzimmer mit einem passenden Farbkontrast unseren 1. Farbentwurf. Nach langem Überlegen, welche Farben denn gut geeignet wären, habe ich die Leuchte im 3-D-Format abgezeichnet, um es mir bildlich besser vorstellen zu können.

Zwischenzeitlich gab es in der Weihnachtszeit mehrere Unterbrechungen, da wir Weihnachtsbäume gebaut haben, die wir anschließend für einen guten Zweck verkauften.

Als das Gerüst nun fertiggestellt war und mein Farbentwurf feststand, haben wir die Innenschicht des Holzes mit einem speziellen Lack besprüht, damit unser nächster Schritt nicht zum Verhängnis wird. Als die meisten Schüler auf demselben Stand waren, hat Herr Bertram angefangen, Zement anzurühren. Dieser flüssige Zement wurde dann in die Form eingegossen, der Zement trocknete die nächsten Tage und konnte wegen des Sprühlacks, den wir am Anfang verwendet haben, sehr leicht aus dem Gerüst entnommen werden – somit hatte ich eine Form, auf dem meine Stehleuchte Halt gefunden hat.

Abwechselnd zu den Tätigkeiten in der Werkstatt arbeiteten wir in unserem Klassenzimmer mit unserem Lehrer Herrn Szombach an unserem Farbentwurf weiter. Ich entschied mich für einen dunklen Kontrast aus den Farben Schwarz und Grau. Die Skizzen malten wir dann dementsprechend mit unseren ausgewählten Farben an. Schließlich fingen wir an unser Holz zu sägen: 2 Dachlatten mit je 400 mm, 1x mit je 300 mm und die letzte mit je 100 mm. Alle Dachlatten hatten eine Breite von ca. 19 mm. Nach dem Sägen kam die mühseligere Arbeit, und zwar das Schleifen der gesamten Dachlatten mit einem Schleifpapier der Körnung 60! Das hat einige Zeit in Anspruch genommen …

Mein nächster Schritt war es, in das fertig geschliffene Holzstück Löcher zu bohren, in denen die Gewindestangen (Durchmesser 6 mm) hindurchpassen. Die Dachlatte mit der Länge von 300 mm bekam unten eine Bohrung. Wir durften uns auf derselben Dachlatte für die zukünftigen Löcher Positionen aussuchen, in denen die Kabel dann durchgehen sollten. Auf der schmalen Seite (Dachlattenbreite: 19 mm) habe ich angefangen, sie mit der dunklen Farbe anzumalen. Die darauffolgenden Unterrichtsstunden verbrachte ich damit, meine Kabel anzufertigen, indem ich die Schrauben mit einem Kreuzschlitzschraubendreher herausschraubte, die blauen Kabel mit einem anderen blauen Kabel verbunden habe und mit dem braunen Kabel genau dasselbe gemacht habe.

Nach einem Funktionstest lief alles wie geplant und so ging meine Stehlampe zur Notenvergabe.

Fazit
Mir hat dieses Projekt sehr gut gefallen, denn – wie anfangs erwähnt – nutzt mir dieses  Projekt sehr viel: beim Lesen von Schullektüren oder Hausaufgaben … Es war auch sehr interessant mit Holz zu arbeiten, da ich so etwas zuvor noch nie gemacht habe. Ich persönlich würde dieses Projekt weiterempfehlen, da ich bei diesem Projekt sehr viel Spaß gehabt habe. Die Abwechslung zwischen Werkstatt und Klassenzimmer war perfekt aufeinander abgestimmt. Da viele wie ich eine Stehleuchte gebraucht haben, war der Zeitaufwand angemessen – der Klasse und mir hat das Projekt sehr gefallen.

Die Lampe steht bei mir auf dem Schreibtisch und wird täglich genutzt!

Text verfasst von: Enes Kelepircioglu (BF 2 18 A)

Bild von: Cagri Gültekin (BF 2 18 A)