Das Motto der Projektarbeit in der BF2 T19a war in diesem Jahr: „Der Küchenhelfer“. Anfangs konnte ich mir kein Bild über dieses Projekt „Küchenhelfer“ machen. In der ersten Technikstunde haben wir von den Lehrern Herrn Bertram und Herrn Szombach erfahren, warum wir dieses Projekt machen und welche Verwendung ein Küchenhelfer haben könnte. Er kann z. B. als Baguette-Schneidehilfe dienen, als Deko für den Esstisch oder als Untersetzer benutzt werden. Ich habe mich für den Untersetzer entschieden, weil der Untersetzer als Schutz vor Kratzern und Schmutz dient. Schwieriger war es, die Vorgaben in Bezug auf die Materialien einzuhalten. Denn diese Materialien waren: eine handelsübliche Dachlatte (mindestens 8 Stück 25 cm lang), eine Gewindestange M5, eine Rohrstange M5, 20 Muttern M5, 2 Flügelmuttern M5, Unterlegscheibe M5 und 2 Eindrehmuffen M5. Außerdem sollte jeder Küchenhelfer ein eigenes Design und einen Farbverlauf haben. Wie ich diese Herausforderungen innerhalb von 13 Tagen gelöst habe und ob noch weitere Schwierigkeiten auf mich zukamen, beschreibe ich wie folgt.
Bevor die eigentliche handwerkliche Arbeit beginnen konnte, musste das Design des Küchenhelfers festgelegt und visualisiert werden. Als Design des Küchenhelfers habe ich mich für die Umrisse des Piranhas entschieden. Der Piranha ist kompakt, hat eine ovale Form und besitzt etwas Kühles an sich. Um einen ersten Eindruck über die Abmaße und Farben zu erhalten, wurde eine Zeichnung im Maßstab 1:1 auf Papier erstellt. In der Technikstunde wurde auch über das Thema „Kontraste“ gesprochen – hierbei wurde mir bewusst, dass ein geringer Kontrast (Helligkeitsunterschied) eher langweilig wirkt. Einen Kalt-Warm-Kontrast sollte das Thema „Piranha – der Raubfisch“ am besten wiedergeben. Verwendet wurde die Farbe Rot (Blutrausch/warme Farbe) für den Bauch des Fisches und die Farbe Blau (Kaltblüter/wechselwarm/ kalte Farbe) für den Rücken des Piranhas.
Jetzt habe ich mich auf das Projekt konzentriert! Die Dachlatte wurde aus dem Lager geholt – das erste Stück habe ich in der Länge 25 cm angezeichnet und mit einer Japansäge gesägt. Die geschnittene Dachlatte habe ich als Maß für die nächste Länge verwendet – dies habe ich wiederholt bis ich 8 Dachlatten hatte. Die Dachlatten wurden beschriftet und nummeriert – die Nummerierung war wichtig, damit die losen Latten zu einem Ganzen zusammengefügt werden können. Somit waren die Positionen von links nach rechts geordnet. Mit einem Winkel und einem Lineal, das mindestens ein Meter lang war, wurden die einzelnen Dachlatten ausgerichtet. Der Abstand zwischen den Dachlatten wurde pro Rille mit jeweils zwei Muttern (M5) erzeugt. Damit die losen Dachlatten als Ganzes zusammengehalten werden, wurden diese mit einer Schraubzwinge geklemmt. Mittig der Dachlatten wurde mit einem Lineal eine Symmetrielinie eingezeichnet. Jeweils 4 cm unterhalb und oberhalb der Symmetrielinie wurde eine parallele Linie mit Bleistift gezogen. An diesen angezeichneten Linien sollen die Gewindestangen verlaufen. Nun wurde mithilfe der Vorlage der Fisch auf die geklemmten Dachlatten gezeichnet.
Jetzt waren die Bohrungen für die Gewindestangen an der Reihe. Hierfür wurden die geklemmten Dachlatten gelöst. So wie die Schraubzwinge die Dachlatten in Position gehalten hat, sollen die Gewindestangen diese Aufgabe übernehmen. Die losen Dachlatten wurden nun zum Anzeichnen der Bohrlöcher für die Gewindestangen vorbereitet (dies ist der Anriss 4 cm oberhalb und unterhalb der Symmetrielinie). Mit einem Winkel wurde der Anriss von der Oberseite des Küchenhelfers auf die dicke Seite der Dachlatte übertragen. Von der Oberfläche des Bildes des Fisches (2 cm dicke Dachlatte) wurde nun 1,2 cm auf die übertragene Linie angezeichnet.
Mit einer Standbohrmaschine und einem 6 mm-Bohrer wurden alle Dachlatten einzeln befestigt und gebohrt. Danach habe ich das Werkstück gewendet und leider festgestellt, dass am Bohrungsausgang das Holz ausgebrochen ist. Von der gewendeten Seite wurde nochmals nachgebohrt und solange nachgeschliffen, bis dieses ausgebrochene Holz entfernt war. Diesen Vorgang habe ich bei allen Dachlatten durchgeführt und anschließend die Dachlatten an der Konturlinie (Umriss) des Fisches mit einer Japansäge gesägt. Hierfür wurde eine Schraubzwinge zur Befestigung am Werktisch verwendet. Durch das Sägen sind die Kanten aller Dachlatten scharfkantig. Das Schleifpapier mit der Körnung 60, 120 und 180 wurde verwendet, um die Schnittkanten zu runden und die Oberfläche des Holzes zu glätten – hierbei verwendete ich zuerst das grobe Schleifpapier (60-Körnung), dann das Papier mit der 120-Körnung und zum Schluss das feine Papier (180-Körnung).
Schwierigkeiten stellten sich bei der Dachlatte Nummer 1 (Schwanzflosse) ein. Dieses Teil wurde separat mit einer Japansäge und einem Stemmeisen bearbeitet. Hierfür wurden am sichelförmigen Schwanz viele Sägeschnitte nebeneinander gesägt und anschließend mit dem Stemmeisen herausgeschlagen. An der schwächsten Stelle ist beim Herausstemmen ein Teil der Originalflosse ausgebrochen. So war die Schwanzflosse allerdings nicht verwendbar! Wie konnte ich dieses Problem lösen? Das ausgebrochene Teil habe ich dann mit Leim und Druck an die Schwanzflosse angebracht und der überstehende Leim wurde mit feinem Schmirgelpapier verschliffen. Das Ergebnis: Es hat tatsächlich gehalten!
Mit einem kleinen Maler-Roller wurde jetzt jede einzelne Dachlatte angemalt. Der obere Teil wurde bis zur Symmetrielinie blau und der untere Teil wurde bis zur Symmetrielinie rot angemalt. Um den Farbverlauf darzustellen, wurde mit Blau ein bisschen über Rot übermalt und umgekehrt. Damit die Farbe besser deckt und um den Farbverlauf besser darzustellen, wurde das Werkstück ein zweites Mal mit den Farben Rot und Blau übermalt. Anschließend wurde der Küchenhelfer mit Klarlack besprüht und 20 Minuten trocknen gelassen. Nach dem Trocknen des Werkstücks wurde die untere Seite nach oben gewendet und ebenfalls mit Klarlack besprüht. Den Klarlack habe ich verwendet, damit die Farben besser zur Geltung kommen können und das Werkstück vor Kratzern geschützt ist. Zudem wirkt das Material durch den Klarlack viel glatter.
Schließlich erfolgte die Montage des Piranhas. Hierfür wurde eine Gewindestange in der Mitte gesägt. Zwei Eindrehmuffen wurden mit einem Schlitzschraubendreher in das 8. Dachlattenteil (Der Kopf des Fisches) eingedreht. Danach wurden die Gewindestangen in die Eindrehmuffen eingedreht. Die Gesamtlänge des Fisches mit dem Zwischenabstand der M5 breiten Muttern wurde errechnet und die Gewindestangen wurden auf Maß abgesägt. Danach wurden 5 mm große Muttern einzeln auf die jeweilige Gewindestange bis zum Anschlag gedreht. Letztlich wurden die nächsten Muttern auf die 2 Gewindestangen gedreht – diesen Vorgang habe ich bis zum Fischschwanz mehrmals wiederholt und die abschließenden 2 Muttern angezogen.
Der Küchenhelfer war montiert!
verfasst von: Nawin Weiß, Bf 2 T 19a
Schülermeinungen:
Meinung 1:
Rückblickend war das Projekt für mich eine sehr positive Erfahrung. Ich konnte sehr viele neue Kenntnisse im Bereich des Arbeitens mit Farbe, Metall und Holz sammeln. Zudem machte mir die Arbeit mit den bei diesem Projekt verwendeten Materialien sehr viel Spaß. Das praktische Arbeiten ermöglichte vielfältige Einblicke und ermöglichte mir, eine neue Perspektive zu lernen, da ich bisher fast ausschließlich Erfahrungen mit dem theoretischen Lernen in der Schule gemacht habe. Obwohl ich phasenweise das Projekt anstrengend fand, war das Ergebnis in Form des gelungenen Fisches die Mühe wert und ich werde mich bestimmt in vielen Jahren noch an die Herstellung erinnern, wenn ich ihn betrachte.
Meinung 2:
Ich fand dieses Projekt interessant, da man mit seinen Händen etwas schaffen konnte, was man unter Umständen auch tatsächlich brauchen kann. So sah man, wie aus gewöhnlichen Holzlatten interessante und kreative Küchenhilfen Schritt für Schritt entstehen konnten. Dieses Projekt forderte und förderte unsere Konzentration und auch unsere Kreativität.
Meinung 3:
Nach gründlicher Überlegung hatte ich mich für das Wappen des „FC Barcelona“ entschieden, da ich den FC Barcelona schon lange verfolge und große Sympathie hege. Meines Erachtens benötigt man planungsbedürftige Projekte, die Teamarbeit und hohes Denkvermögen sowie auch Kreativität fördern. Das Projekt machte mir sehr viel Spaß und motivierte mich dazu, alles zu geben und eigene Erfahrungen sammeln zu dürfen. Am Ende schaffte ich es meine Aufgaben zu erledigen und eine gute Note zu erlangen.